Die Politik diskutiert aktuell eine neue Sonderabgabe für Rentner mit mittleren bis höheren Alterseinkünften. Der sogenannte „Boomer-Soli“ soll bereits ab einer monatlichen Nettorente von 1.048 Euro greifen – und 10 Prozent des darüber liegenden Betrags direkt an ärmere Senioren umverteilen. Befürworter sehen darin einen Akt der Solidarität, Kritiker sprechen von einem Angriff auf die finanzielle Planungssicherheit im Ruhestand.
Hintergrund: Warum der Boomer-Soli kommt
Der demografische Wandel setzt das Rentensystem massiv unter Druck. Die Babyboomer-Generation (Geburtsjahrgänge 1959–1969) erreicht zwischen 2025 und 2035 schrittweise das Rentenalter. Gleichzeitig sinkt das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern deutlich: 2020 kamen auf 100 Erwerbstätige noch 57 Rentner, 2050 könnten es bereits 77 sein.
Die Folge: steigende Ausgaben, schwindende Rücklagen und ein wachsender Zuschussbedarf aus dem Bundeshaushalt. 2025 fließen voraussichtlich 122,5 Milliarden Euro – knapp jeder fünfte Euro des Bundes – in die Rentenkasse.
So soll der Boomer-Soli funktionieren
- Freibetrag: Die ersten 1.048 € netto bleiben abgabenfrei.
- Abgabe: Auf den darüber liegenden Betrag werden 10 % fällig.
- Betroffene: Gesetzliche Renten, Betriebsrenten, Pensionen, private Renten sowie laufende Einkünfte aus Kapital oder Vermietung im Ruhestand.
- Ziel: Diese Abgabe fließt in einen Fonds, der Rentner unterhalb der Armutsgrenze automatisch Zuschläge gewährt.
Beispiel: Bei einer Monatsrente von 2.000 € netto würden 95 € Boomer-Soli fällig.
Chancen und Risiken
Pro:
- Sofortige Entlastung für einkommensschwache Senioren
- Keine Erhöhung der Beitragssätze für Arbeitnehmer
- Politisch schnell umsetzbar
Contra:
- Gefahr, dass „temporäre“ Abgaben dauerhaft bleiben
- Möglicher Vertrauensverlust bei jenen, die privat vorgesorgt haben
- Keine strukturelle Lösung für die Rentenfinanzierung
Experten warnen, dass der Boomer-Soli nur kurzfristig Luft verschafft und echte Reformen – wie eine Anpassung des Renteneintrittsalters oder eine breitere Finanzierungsbasis – hinauszögert.
Was Rentner jetzt prüfen sollten
Wer voraussichtlich über der Einkommensgrenze liegt, sollte seine Bezüge kalkulieren und mögliche Liquiditätspuffer aufbauen. Steuerliche Optimierungen, eine breitere Vermögensstreuung und flexible Auszahlungsmodelle können helfen, die Auswirkungen abzufedern.

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