Zwischen Digitalisierung, Datenschutz und der Frage um finanzielle Selbstbestimmung setzen viele Deutsche nach wie vor auf die vertrauten Münzen und Scheine im Portemonnaie. Warum das so ist und welche Vorteile und Nachteile Bargeld im Alltag mit sich bringt, erfährst Du hier in unserem Überblick. Doch egal, ob Barzahlung oder Smartphone: Am Ende ist wichtig, was für Dich zählt und was für Dich funktioniert.
Bargeld: So steht es um die aktuelle Bedeutung und Relevanz
Auch im Jahr 2025 bleibt Bargeld ein viel genutztes Zahlungsmittel in Deutschland – trotz wachsender Akzeptanz der digitalen Zahlungssysteme wie Mobile Payment, Karte oder Smartphone-Apps.
Laut der Verbraucherzentrale sank der Anteil der Bargeldzahlungen im Vergleich zu früheren Jahren zwar: Während 2017 noch über 74 % der Transaktionen bar erfolgten, waren es 2023 nur noch rund 51 %. Dennoch bewerten laut der Deutschen Bundesbank rund 69 % der Bevölkerung die Verfügbarkeit von Bargeld als wichtig. 72 % stufen seinen gesellschaftlichen Wert sogar als hoch ein. Diese Einschätzung hat gute Gründe, denn mit Bargeld haben auch jene Menschen ohne Zugang zu digitalen Zahlungssystemen eine gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen Leben.
Warum Bargeld wichtig bleibt – Die Vorteile im Alltag
Eines der wichtigsten Argumente für Bargeld: Es funktioniert immer. Kein Akku, kein Netz, keine App – ein Geldschein ist sofort einsatzbereit. Gleichzeitig bleibt Deine Privatsphäre geschützt, denn niemand erfährt, wofür Du Dein Geld ausgibst.
Auch im Katastrophenfall, wie bei Blackouts oder technischen Störungen, ist Bargeld ein stabiles Rückgrat für den Zahlungsverkehr. Verbraucherschützer raten daher, immer einen gewissen Betrag griffbereit zu haben.
Die Vorteile von Bargeld auf einen Überblick:
- Hohe Anonymität beim Bezahlen
- Keine Abhängigkeit von Geräten
- Kontrolle über Ausgaben
- Keine Spuren in digitalen Datenbanken
- Krisensicher, zum Beispiel bei Stromausfall
Wo Bargeld an seine Grenzen stößt
Bargeld ist reich an Vorteilen, doch noch lange nicht perfekt: Wenn Du es verlierst, bekommst Du es nicht zurück. Auch Diebstahl ist ein ebenso großes Risiko wie Falschgeld, das noch viel zu oft im Umlauf ist.
Zudem akzeptieren viele Online-Shops, Parkautomaten oder Hotels mittlerweile keine Bargeldzahlungen mehr. Ein weiterer Minuspunkt ist die Hygiene, denn Scheine und Münzen gehen durch viele Hände – das war besonders während der Pandemie ein Problem.
Die Nachteile von Bargeld auf einen Blick:
- Verlust- und Diebstahlrisiko
- Begrenzte Akzeptanz im Ausland
- Keine Erstattung bei Verlust
- Hygieneprobleme bei Scheinen und Münzen
- Umständlich bei größeren Beträgen
Bargeldnutzung in Deutschland – Interessante Zahlen und Fakten
Die beliebtesten Scheine der Deutschen sind der 20 Euro- und der 50 Euro-Schein – und auch die der Kriminellen, denn beide Scheine werden besonders häufig gefälscht. Am meisten genutzt werden hingegen der 5 Euro- und der 10 Euro-Schein, was zeigt: Besonders kleine Beträge werden bar bezahlt.
Allerdings sinkt die Verfügbarkeit von Bargeld immer mehr: Seit 2002 bis jetzt ist die Anzahl an Bankfilialen von etwa 53.000 auf rund 21.000 gesunken, während die Geldautomaten von ca. 59.000 auf 51.000 geschrumpft sind. Ebenfalls interessant: Im Einzelhandel dominiert zwar die Kartenzahlung mit einem Umsatzanteil von etwa 63,5 %, doch Bargeld ist mit um die 33,8 % und mehr als die Hälfte aller Transaktionen weiterhin stark gefragt.
Mit Bargeld bares Geld sparen: Wie Münzen beim Sparen helfen
Bargeld beeinflusst unser Verhalten. Wer mit Geldscheinen bezahlt, sieht den Gegenwert und spürt die Ausgabe, und das schafft eine unmittelbare Verbindung zum Wert des Geldes – ganz anders als bei digitaler Währung, wo der Kauf nur einen Klick auf dem Smartphone entfernt ist.
Das Bezahlen mit Bargeld schmerzt einfach mehr, und genau das hilft dabei, dem Drang nach Impulskäufen weniger oft nachzugehen. Dank des bewussten Konsumverhaltens ist es deutlich leichter, zuvor eingeplante Budgets einzuhalten und Sparziele zu erreichen.
Nicht umsonst zeigen Studien der Deutschen Bundesbank und Europäischen Zentralbank, dass viele Menschen bewusst auf Bargeld setzen, um ihre Finanzen im Griff zu behalten.
Die Finanzbildung beginnt mit Bargeld
Kinder lernen durch Anfassen, Zählen und Erleben. Bargeld wird deshalb gern in der Finanzbildung eingesetzt: Taschengeld in bar, Spardosen, Wochenpläne und Co. helfen dabei, den Kleinen einen selbstständigen Umgang mit Geld zu lehren. So lernen sie unter anderem, dass Geld endlich ist, Ausgaben abgewogen werden müssen und Sparen Geduld braucht – sie machen Fehler und entwickeln dadurch eine starke Grundlage für eine gesunde Einstellung zum Geld.
Eltern und Schulen, die Kindern ausschließlich digitale Zahlungsmethoden wie Karte oder Mobile Payment näherbringen, nehmen ihnen diese Chance. Bargeld ist pädagogisch also von unschätzbarem Wert, denn die finanzielle Selbstständigkeit beginnt mit dem Kennenlernen von Scheinen und Münzen.
Vom Mobile Payment zum Bargeld – Zahlmethoden im Vergleich
Ob Bargeld, Kreditkarte, Mobile Payment per Apple Pay oder Google Pay – jede Bezahlmethode hat ihre Stärken und Schwächen. Dieser direkte Vergleich hilft Dir dabei, die für Dich passende Option im Alltag zu finden:
| Zahlungsmethode | Vorteile | Nachteile |
| Bargeld | Anonymität, Ausgabenkontrolle, technisch kaum anfällig | Verlustgefahr, begrenzte Akzeptanz, Falschgeld-Risiko |
| Kreditkarte | Bequemlichkeit, weltweit nutzbar, Bonusprogramme | Schuldenrisiko, Gebühren, Datenschutzfragen |
| EC-/Girokarte | Direkt vom Konto, hohe Akzeptanz in Deutschland | Kein Offline-Zahlungsschutz, PIN erforderlich |
| Mobile Payment | Schnell, kontaktlos, übersichtlich über das Smartphone | Internetverbindung nötig, Datenschutzbedenken |
| Kryptowährungen | Dezentral, international geringe Transaktionskosten, innovativ | Volatile Kurse, geringe Akzeptanz, komplizierte Nutzung |
Verbrauchertipps: So kombinierst Du Bargeld und Digitalzahlung clever
Niemand muss sich vollständig festlegen: Je nach Lebenssituation ist es durchaus sinnvoll, mehrere Zahlungssysteme zu kombinieren. Für schnelle oder kleinere Einkäufe an der Supermarktkasse greifen viele weiterhin zur Barzahlung, während beim Online-Shopping und großen Summen Karte oder Mobile Payment dominieren.
Unsere Tipps zur Kombination:
- Setze Dir ein Wochenbudget in bar, um Deine Ausgaben im Blick zu behalten.
- Nutze Deine Kreditkarte gezielt für größere Anschaffungen mit Käuferschutz.
- Halte immer einen Notgroschen in Scheinen bereit für Situationen, in denen digitale Zahlungsmethoden versagen.
- Verwende Apple Pay oder Google Pay für kontaktlose Einkäufe mit dem Smartphone.
- Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung für Deine digitalen Zahlungs-Apps.
Mit diesen Praxisstrategien kannst Du die Vorteile und Nachteile von Bargeld mit den Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sinnvoll miteinander verbinden und Dir zunutze machen.
Vor- und Nachteile gekonnt kombinieren – mit GeldMehrWert
Die Debatte um die Vor- und Nachteile von Bargeld und der möglichen Bargeldabschaffung stößt viele Fragen an, die sich rund um die Anonymität, Kontrolle und Sicherheit im Zahlungsverkehr drehen.
Bei GeldMehrWert – Jürgen Wechsler beleuchten wir regelmäßig, wie sich der Umgang mit Bargeld in Deutschland und der EU entwickelt – immer mit Blick auf Deine finanzielle Selbstbestimmung. Wenn Du mehr über die Rolle von Scheinen und Münzen, Mobile payment und zukünftige Zahlungssysteme erfahren willst, empfehlen wir Dir unseren YouTube-Kanal GeldMehrWert – Jürgen Wechsler.
Hier findest Du detailliertes Hintergrundwissen, Tipps für Verbraucher und Handlungsempfehlungen für die Zukunft des Geldes – klar, kompakt, unabhängig und exklusiv. Unter dem folgenden Link kannst Du Dir gleich ein Video zum Thema Bargeld ansehen:
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